Bau von Reihenhäusern verzögert sich

Nordstadt II: Firmengruppe Weisenburger wartet bei ihrem Projekt die weitere Entwicklung in der Corona-Krise ab

 

Heppenheim. Vielleicht ändert es sich noch, aber derzeit ist von einer Virus-Krise in der Heppenheimer Nordstadt II wenig zu spüren beziehungsweise zu sehen. An allen Ecken und Enden wird gebaut, egal, ob es sich um Ein-, Zwei- oder Mehrfamilienhäuser handelt.

Auch das Großprojekt der LIG-Bau im Nordwesten des Neubaugebietes nähert sich – was den Rohbau angeht – langsam seiner Fertigstellung. Auf zwei benachbarten Arealen von 2918 beziehungsweise 2343 Quadratmetern entstehen sieben Mehrfamilienhäuser, 56 Zwei- bis Dreizimmerwohnungen, die bereits an einen Investor verkauft sind, der diese Wohnungen dann zur Miete anbieten wird.

In unmittelbarer Nachbarschaft dieses Großprojektes ist ein weiteres geplant: Entlang des Bahndamms und parallel zur Gunderslachstraße sollen auf insgesamt 5773 Quadratmeter Fläche 27 Reihenhäuser entstehen. Der diesbezügliche Bauantrag ist in diesen Tagen positiv beschieden worden, wie Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU) auf Nachfrage mitgeteilt hat.

Hinter dem Projekt steht die Unternehmensgruppe Weisenburger, eigenen Angaben zufolge „der führende mittelständische Generalunternehmer im Süden und Westen Deutschlands und leistungsstarker Projektentwickler“. Mit 270 Ingenieuren und Projektentwicklern setzt Weisenburger demnach überregional etwa 1600 Wohneinheiten und rund 600 Reihenhäuser um und modernisiert 500 Wohnungen im Jahr. Die Projektbetreuung erfolgt vom Hauptsitz Rastatt sowie den Geschäftsstellen Freiburg, Karlsruhe, Frankfurt, Stuttgart, Heidelberg, Rottweil, Darmstadt und Düsseldorf aus.

Mit insgesamt 530 Mitarbeitern, so ist der Homepage zu entnehmen, erreiche die Weisenburger Unternehmensgruppe jährlich ein Geschäftsvolumen von circa 350 Millionen Euro – ein Investor, der also offensichtlich über reichhaltige Erfahrung beim Bau von Reihenhäusern verfügt, wie sie für die Nordstadt II angedacht sind.

Bislang, war vom Projektmanagement zu erfahren, ist das Areal noch im Besitz der Stadt. Gegen Ende des Monats, so Thomas Weiß von der Weisenburger Projekt GmbH, soll es aber an den Investor veräußert werden. Mit einem Baubeginn, so Weiß, sei zunächst nicht zu rechnen, obwohl bereits mit der Werksplanung begonnen worden sei. In Corona-Zeiten will Weisenburger offensichtlich auf Nummer sicher gehen und die Entwicklung der nächsten Wochen abwarten: „Wir wissen ja nicht, was die Bundeskanzlerin demnächst verkündet“, so Weiß.

Sollten große Mengen Arbeitsplätze verlorengehen, könnte dies auch den einen oder anderen Traum vom Wohneigentum platzen lassen, und das auch in Heppenheim. Mit dem Start des Marketings wird man sich deshalb noch etwas Zeit lassen.

Sicher ist, dass es in Heppenheim nach wie vor einen großen Bedarf an Wohnraum gibt, der auch mit der Nordstadt II gestillt werden soll. Mehr als 1000 Interessenten beteiligten sich an einem Losverfahren, um an einen der von der Stadt zur Verfügung gestellten rund 70 Bauplätze zu kommen. Während für private Bauflächen schon einmal 600 Euro oder mehr gezahlt werden müssen, hatte der Magistrat entschieden, deutlich unter diesem Preis zu bleiben, um vor allem jungen Familien eine Chance zu geben, zu Wohneigentum zu kommen.