Hilfe für Obdachlose in der Corona-Zeit besonderes wichtig
Unternehmensverbund Terragroup unterstützt StrassenEngel e.V.
Hanau, 24. April 2020 – Menschen ohne Unterkunft trifft die Corona-Pandemie besonders hart: Hilfsangebote auf der Straße fallen weg und die Einhaltung der Hygienemaßnahmen ist für Obdachlose derzeit so gut wie unmöglich. Die ehrenamtliche Tätigkeit der Hanauer StrassenEngel ist daher für diese Menschen momentan lebensnotwendig. Der Hanauer Unternehmensverbund Terragroup hilft durch eine Spende.
Am Hanauer Nordbahnhof kümmern sich die ehrenamtlichen Mitarbeiter der StrassenEngel täglich um Obdachlose oder ältere Menschen mit einer niedrigen Rente. „Die Leute hungern und frieren während Corona-Krise noch mehr als sonst.“, sagt Sabine Assmann, Leiterin und Vorsitzende des Vereins „StrassenEngel“, den sie 2015 in Eigeninitiative ins Leben gerufen hat. Täglich kommen zur Essensausgabe etwa 25 -30 Gäste, wie Sabine Assmann die Menschen liebevoll nennt, um Hilfeleistungen in Anspruch zu nehmen.
Gerade jetzt ist es für Menschen ohne Bleibe in Hanau und auch anderswo besonders schlimm. „Die Corona-Pandemie hat dazu geführt, dass viele Unterkünfte, in denen die Betroffenen normalerweise Unterschlupf finden, geschlossen wurden. Auch auf der Straße sind weniger Menschen unterwegs, von denen die Betroffenen Hilfe in Form von Spenden erhalten könnten.“, beklagt Sabine Assmann. Das Leben auf der Straße sei schon in normalen Zeiten nicht einfach, aber in der aktuellen Krise sei es noch schwieriger geworden. Viele Tafeln, Suppenküchen, Unterkünfte und Notschlafstellen mussten schließen, um nicht zur Ausbreitung des Corona-Virus beizutragen, dadurch fallen die typischen Anlaufstellen für Obdachlose weg.
Am Freitag übergab Thomas Müller, Geschäftsführer der Terramag GmbH und des gleichnamigen Vermessungsbüro Müller, einen Scheck über 2.500 Euro sowie Masken und Desinfektionsmittel aus dem Firmenkontingent an Sabine Assmann. „Unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern liegt die Arbeit der StrassenEngel sehr am Herzen und so haben wir uns gemeinsam dazu entschieden, den Betrag, den wir in früheren Zeiten für Weihnachtspräsente und -karten für unsere Kunden ausgegeben haben, einer karitativen Einrichtung in der Region zu spenden. Wir wollen diese tolle Arbeit für die Hanauer Gesellschaft von Herzen unterstützen und uns auf diesem Wege auch bei unseren Kunden für die Treue im vergangenen Jahr herzlich bedanken.“, erläutert Thomas Müller bei der Scheckübergabe.
Die Spende wird Frau Assmann einsetzen, um ihre nächste Idee umsetzen zu können: sie möchte ein Mehrgenerationenhaus gründen, in dem Seniorinnen und Senioren, die von Altersarmut betroffen sind, gemeinsam mit Frauen und Kindern leben können. „Dabei geht es mir nicht um Frauen, die mit Drogen- oder Alkoholproblemen auf der Straße leben, sondern um Frauen, die aus ihrer Umgebung raus wollen oder müssen, weil ein Leben mit körperlicher oder seelischer Gewalt unerträglich geworden ist.“ Viele Frauen litten still, weil sie nicht wüssten wohin. Auch in der Corona-Krise ein weitreichendes Problem, seit Kinder vermehrt zuhause betreut werden und nicht zur Schule oder Kita‘s gehen können.
Derzeit sucht Sabine Assmann noch nach einer passenden Immobilie, aber sie ist überzeugt, dass es ihr mit der Hilfe der vielen hilfsbereiten Hanauerinnen und Hanauern noch gelingen wird.