In der Nordstadt II geht es flott voran

Neubaugebiete: Vor allem in der Westhälfte des Areals ist bereits eine ganze Reihe von Häusern zu erkennen

Heppenheim. Es ist atemberaubend, in welcher Geschwindigkeit Heppenheims Neubaugebiet Nordstadt II Gestalt annimmt, Haus um Haus entsteht. Bürgermeister Rainer Burelbach (CDU) konnte am Dienstagabend im Bau-, Umwelt- und Stadtentwicklungsaus- schuss mitteilen, dass die Vermarktung der zur Verfügung stehenden städtischen Grundstücke dem Ende zugeht. Nur noch zwei Areale an der Lärmschutzwand zur B 3 sind, nachdem sich die ursprünglichen Interessenten zurückgezogen haben, zu vergeben. Sie bieten Platz für zwei Doppelhaushälften, also vier Häuser. „Städtischerseits haben wir damit alles abgewickelt“, so Burelbach. Aber natürlich gibt es noch die privaten Grundstücke, die nicht nach sozialen Kriterien zugeteilt werden und deshalb in der Regel wohl deutlich teurer als die städtischen zu haben sein dürften. Diese waren per Losverfahren und zu Quadratmeterpreisen von 392 Euro vergeben worden. Auf die Frage, ob und wann die privaten Grundstücke bebaut werden, habe man als Stadt keinen Einfluss, erläuterte Burelbach. Was bedeuten könnte, dass angesichts der zu erwartenden Wertsteigerung viele Freiflächen auch in zehn Jahren noch ungenutzt sein könnten – wie in der Nordstadt I an vielen Stellen auch Jahrzehnte nach dem Baubeginn.

Das ist bei den von der Stadt veräußerten Flächen anders. So sieht man auf zwei benachbarten Arealen von 2918 beziehungsweise 2343 Quadratmetern im nordwestlichen Teil des Neubaugebietes derzeit die sieben Mehrfamilienhäuser der LIG-Bau wachsen: 56 Zwei- bis Dreizimmerwohnungen entstehen hier, die bereits an einen Investor verkauft sind, der diese Wohnungen dann zur Miete anbieten wird. Beide Gebäudegruppen sind unterkellert und erhalten jeweils einer Tiefgarage. Insgesamt 85 Stellplätze werden zur Verfügung stehen, außerdem wird es Kellerabteile für die Wohnungen geben. Burelbach sagte, er gehe davon aus, dass das Projekt im Zeitplan ist und die Häuser bis Jahresende stehen.

In unmittelbarer Nachbarschaft der sie- ben Mehrfamilienhäuser sollen – entlang des Bahndamms und parallel zur Gunderslachstraße – auf insgesamt 5773 Quadratmetern Fläche 27 Reihenhäuser entstehen. Ein Bauantrag hierfür ist nach Angaben des Bürgermeisters in der Vorbereitung. Außerdem sei inzwischen die Baugenehmigung für ein weiteres Mehrfamilienhaus erteilt worden, das auf einem 735 Meter großen Grundstück etwa in der Mitte des Neubaugebietes errichtet und bis zu 13,5 Meter Firsthöhe erreichen wird.

Bereits fertig beziehungsweise im Roh- bau weit fortgeschritten sind eine ganze Reihe von Ein- und Zweifamilienhäusern vor allem in der westlichen Hälfte. Hier sind inzwischen schon Straßenzüge zu erkennen, wie beispielsweise an der Kalkasterstraße.

Wohnraum für 600 Menschen
Das Neubaugebiet Nordstadt II wurde von der Terramag entwickelt und weist 12,6 Hektar auf, für den eigentlichen Hausbau 7,72 Hektar. Der Rest wird für die Infrastruktur benötigt. Hier entsteht Wohnraum für etwa 600 Menschen in mehr als 300 Wohneinheiten, in Nachbarschaft zur bestehenden Nordstadt I. Mehr als 1000 Interessenten beteiligten sich an einem Losverfahren, um an einen der von der Stadt zur Verfügung gestellten rund 70 Bauplätze zu kommen. Konnte man doch richtig Geld sparen: Während für private Bauflächen schon mal 600 Euro oder mehr gezahlt werden müssen, hatte der Magistrat entschieden, deutlich unter diesem Preis zu bleiben, um vor allem jungen Familien eine Chance zu geben, zu Wohneigentum zu kommen.

Bergsträßer Anzeiger vom 31.01.2020