Realisierung der Schlossplatzbebauung rückt näher

Quartiersentwicklung Fronhof/Kanzleigebäude: Stadt Hanau und Bietergemeinschaft Terramag/Baugesellschaft Hanau schließen Entwicklungsvertrag ab

Hanau, 15. November 2019 – Die Quartiersentwicklung Fronhof/Kanzleigebäude hat durch den Abschluss des Kauf- und Erbbaurechtsvertrages mit der Stadt Hanau einen weiteren Meilenstein erreicht. Die Geschäftsführer Thomas Müller (Terramag GmbH) und Jens Gottwald (Baugesellschaft Hanau) unterzeichneten an diesem Donnerstag gemeinsam mit Manfred Gutberlet (Leiter Fachbereiche Grundstücke und Logistik der Stadt Hanau) das Vertragswerk, welches die Grundlage einer anspruchsvollen Quartiersentwicklung an historischer Stelle darstellt. Somit wurde auch der letzte Mosaikstein zum Abschluss des Innenstadtumbaus innerhalb des Wettbewerblichen Dialogs (Wedi) erreicht und „Hanau ́s Wohnzimmer“ bekommt mit dem Schlossplatz, dem Fronhof und dem denkmalgeschützten Kanzleigebäude ein neues Gesicht.

Die Stadtverordnetenversammlung hatte sich die Entscheidung über den Quartiersumbau vis-à-vis von Altstadt und Congress Park Hanau (CPH) nicht leicht gemacht und die Auswahl auf Basis einer anspruchsvollen Konzeptvergabe in die Wege geleitet, in der sich nach breiter öffentlicher und politischer Debatte die Bietergemeinschaft Terramag und Baugesellschaft Hanau mit einem urbanen Konzept aus Wohnen, Arbeiten, Kultur und Gastronomie durchgesetzt hatte. Herzstück des Konzeptes ist der geplante Umzug der Hanauer Traditions-Tanzschule Berne in den geplanten Neubau, der anstelle des „Haus des Handwerks“ errichtet und zukünftig gemeinsam mit dem sanierten Kanzleigebäude den Fronhof zu einem echten Innenhof umschließen wird.

Auch zukünftig sollen in dem dann neu gestalteten Fronhof Festivitäten, wie etwa das jährliche Lamboyfest, ihren Platz finden, während außerhalb der Festzeiten junge und ältere Besucher der Tanzschule das gastronomische Angebot der Altstadt nutzen können. Für Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky ist diese Nutzung geradezu idealtypisch für ein urbanes Quartier inmitten einer historischen Altstadt und stellt für die Stadt einen großen Gewinn dar.

Die Terramag GmbH plant ihren derzeitigen Stammsitz von der Westbahnhofstraße in das Kanzleigebäude am Schlossplatz zu verlegen. Während für die Obergeschosse dann Büronutzungen geplant sind, sollen im Erdgeschoss event-orientierte Räumlichkeiten für vielfältige Nutzungsmöglichkeiten von Hanauer Vereinen und nicht zuletzt für die Interessengemeinschaft Hanauer Altstadt (IGHA) geboten werden. „Wir sind uns der Verantwortung für einen sensiblen Umbau und eine transparente Nutzung des ehemaligen Kanzleigebäudes bewusst und sehen im Einklang wirtschaftlicher und öffentlicher Interessen an dieser Stelle ausdrücklich kein Problem.“, macht Terramag Geschäftsführer Thomas Müller seine Haltung hierzu deutlich. „Aber auch ein Denkmal braucht eine wirtschaftlich tragfähige Nutzung und hätte sicherlich keine Zukunft, nur als Kulisse vergangener Zeiten zu dienen“.

Während Terramag sich maßgeblich um das denkmalgeschützte Kanzleigebäude bemühen wird, obliegt der Baugesellschaft der Part für den Neubau anstelle des heutigen „Haus des Handwerks“. Für Jens Gottwald, Geschäftsführer der Baugesellschaft Hanau eine Herausforderung, die ihm allerdings nur wenig Angstschweiß auf die Stirn treibt: „Wir sind mit den Anforderungen und Besonderheiten, die ein Neubau in historischem Umfeld verlangt, bestens vertraut.“ so Gottwald, der auf zahlreiche ähnlich anspruchsvolle Innenstadtprojekte wie das „Haus des Jugendrechtes“ und den Neubau an der Niederländisch-Wallonischen Kirche als Referenzen verweisen kann. Dennoch bleibt der Schlossplatz auch für die Baugesellschaft eine besondere Herausforderung, sollen doch in dem Neubau nicht nur stadtgestalterische Ansprüche verwirklicht, sondern auch Nutzungen wie Tanzschule, Gastronomie und Wohnen unter einem Dach zusammengeführt werden. Gemeinsam mit der Stadt wird die Baugesellschaft jetzt auch noch einmal im Detail prüfen, inwieweit sich ein Hotelkonzept in die bestehende Gesamtplanung sinnvoll integrieren lässt.

Mit Abschluss des Vertrags haben nunmehr zunächst die Planer das Wort, wobei das Team aus Baugesellschaft Hanau und Terramag GmbH durch den namhaften Frankfurter Architekten Stefan Forster komplettiert wird, der seine Fähigkeiten bereits beim Neubau an der Niederländisch Wallonischen Kirche unter Beweis stellen durfte.

Wenn es nach den Plänen der Beteiligten geht, soll spätestens im Herbst 2020 mit den Baumaßnahmen begonnen werden. Die Hanauer Bürgerinnen und Bürger dürfen auf jeden Fall sehr gespannt auf den Umbau und die Sanierung ihrer „Gudd Stubb“ sein.

Hanau, den 15.11.2019

 


Bild: Abschluss Kauf- und Erbbaurechtsvertrag
von links: Manfred Gutberlet, Notar Uwe Steinkrüger, Thomas Müller, Jens Gottwald