45 neue Bauplätze östlich der Raiffeisenstraße

Schwerpunkt der Siedlungsentwicklung – Ende diesen Jahres oder Beginn 2021 soll Baubeginn sein

Lustadt. Seit Jahren versucht die Gemeinde Lustadt im Gebiet „Östlich der Raiffeisenstraße“ Bauplätze zu schaffen. Immer wieder auftretende Probleme haben das Projekt verzögert. Jetzt scheint der Weg frei. Einstimmig hat der Gemeinderat den überarbeiteten Plan beschlossen. Ortsbürgermeister Volker Hardardt (FWG) geht davon aus, dass das Gebiet „Ende 2021, Anfang 2022“ bebaut werden kann.

Ursprünglich war das Gebiet in zwei Bereiche gegliedert: Im ersten Teil wollte eine Investorin ein Zentrum für betreutes Wohnen errichten, die angren- zende zweite Fläche war für Wohnbe- bauung vorgesehen. 2014 sprang die Investorin ab. Die Gemeindegremien berieten und entschieden, dass aus den beiden Bereichen ein Gebiet werden soll. Noch im gleichen Jahr präsentierte Michael Schippers von der Kommunalbau Rheinland-Pfalz GmbH einen ersten Entwurf: Die Größe des Plangebiets bezifferte er auf „zirka 5,7 Hektar“. Auf 3,8 Hektar könnten etwa 80 Häuser ent- stehen, so die damalige Aussage. Bereits 2015 war aber klar, dass zunächst Hochwasserschutzauflagen am Hofgraben erfüllt werden mussten.
Unbebaute Flächen im Ort hemmen die Entwicklung2017 nahm die Kommune das Verfahren wieder auf.

Der Rat beauftragte die Terramag GmbH (Hanau), das Gebiet zu erschließen. Das Gebiet soll „den Schwerpunkt der künftigen Siedlungsentwicklung bilden“, lautete ein im Dezember 2017 gefasster Ratsbeschluss. Dann der nächste Schock: Die Kommune musste das Gelände um fast die Hälfte reduzieren – auf etwa 45 Bauplätze, größtenteils Privatland. Ein Problem für Lustadt: Im Ort gibt es noch etwa 45 private, unbebaute Flächen, die der Kommune angerechnet werden, also deren Entwicklung hemmen. Die Planung musste überarbeitet werden.

Bei der jüngsten Sitzung stellte Michael Schippers, nun für Terramag tätig, den Plan vor: Neben Einzel- und Doppelhäusern sind Reihenhäuser zulässig. Berücksichtigt ist im Plan die mögliche Reaktivierung der Bahnstrecke Germersheim-Landau. Ein Schallgutachten zeigt auf, dass es dann nur nachts zu einer geringfügigen Lärmüberschreitung von zwei Dezibel „an den zur Bahnstrecke nächstgelegenen Baugrenzen“ komme. Der Plan sieht deshalb einen fünf Meter breiten Grünstreifen „als optionale Fläche für den Lärmschutz“ entlang der Strecke vor. Die dortige Errichtung einer Lärmschutzwand hielt Michael Ott (SPD) bereits im Bauausschuss für „völlig daneben“. Auch Beigeordnete Christiane Vollrath (CDU) sah „keine Verpflichtung, eine Wand zu bauen“.

Der Rat hat sich nun für einen passiven Schallschutz, laut Ortsbürgermeister Volker Hardardt (FWG) für Schallschutzfenster, ausgesprochen. Einstimmig segnete der Rat den Plan für das Gebiet, das nun „Östlich der Raiffeisenstraße, Abschnitt A“ heißt, ab. Der Plan wird nun offengelegt, damit sich Bürger, Behörden und Institutionen dazu äußern können.